Die
Geschichte Griechenlands reicht mehr als 4000 Jahre zurück.
Die Bewohner des Festlandes, die Hellenen, rüsteten
umfangreiche See- und Militärexpeditionen aus und
erforschten das Mittelmeer und das Schwarze Meer, bis zum
Atlantik und dem Kaukasusgebirge. Eine dieser Expeditionen,
die Belagerung von Troja, wird in dem ersten größten
europäischen Werk, Homers Ilias, beschrieben. Im gesamten
Mittelmeerraum, in Kleinasien und an der nordafrikanischen
Küste wurden infolge der Reisen zur Erschließung neuer
Märkte zahlreiche griechische Siedlungen gegründet. Während
der klassischen Periode (5 Jh v. Chr.) bestand Griechenland
aus Stadtstaaten; der größte war Athen gefolgt von Sparta
und Theben. Ein entschiedener Geist von Unabhängigkeit und
Freiheitsliebe verhalf den Griechen zum Sieg über die
Perser, in Schlachten, die in die Weltgeschichte
eingegangen sind: Marathon, Thermopylen, Salamis und
Platäa.
In der zweiten Hälfte des 4. Jh.v.Chr. eroberten die
Griechen, angeführt von Alexander dem Großen, den größten
Teil der damals bekannten Welt und suchten ihn zu
hellenisieren.
146 v.Chr. fiel Griechenland an die Römer. 330 n. Chr.
verlegte Kaiser Konstantin die Hauptstadt des römischen
Reiches nach Konstantinopel und begründete damit das
oströmische Reich das später als "byzantinische Reich" oder
kurz Byzanz bekannt wurde. Byzanz transformierte das
sprachliche Erbe des antiken Griechenland in einen Träger
für die neue christliche Zivilisation.
Das byzantinische Reich fiel 1453 an die Türken, und die
Griechen bleiben fast 400 Jahre lang unter der
ottomanischen Herrschaft. Während dieser Zeit bewahrten sie
ihre Sprache, ihre Religion und ihre nationale Identität.
Am 25 März 1821 erhoben sich die Griechen gegen die Türken
und erkämpften bis 1828 ihre Unabhängigkeit. Da der neue
Staat nur einen winzigen Teil des Landes umfaßte, ging der
Kampf für die Befreiung aller von Griechen bewohnten
Gebiete weiter. 1864 kammen die Ionischen Inseln zu
Griechenland zurück, 1881 Teile von Epirus und Thessalien.
Kreta, die Ostägäis und Makedonien kamen 1913 hinzu und
West-Thrakien 1919. Nach dem II. Weltkrieg wurden auch die
Dodekanes-Inseln 1948 an Griechenland zurückgegeben.
Während des II. Weltkrieges besiegte Griechenland die
Italiener, fiel aber trotz heftigen Widerstandes unter die
Besatzung der deutschen Wehrmacht. Im Anschluß daran
organisierte sich die Resistance. Der anschließende
Bürgerkrieg verlangte Griechenland weitere Opfer ab. Seit
dem Fall der Militärdiktatur (1967-1974) und der
Abschaffung der Monarchie (1975) ist Griechenland eine
parlamentarische Präsidialdemokratie.
Griechenland wurde 1952 Mitglied der NATO und 1981 Mitglied
der EG. 1992 ist Griechenland der WEU beigetreten.
Griechenland ist ferner Mitglied der UN und des IWF, der
OSZE, der OECD, des Europarates und anderer westlicher
Institutionen. Die westeuropäische Orientierung des Landes
wurde durch die Ratifizierung des Vertrages von Maastrich,
mit 270 der 300 Stimmen, im griechischen Parlament
bestätigt.
Staatsform: Die geltende Verfassung des Landes, 1975
verabschiedet und 1986 novelliert, bestimmt die Staatsform
als parlamentarische Demokratie, an deren Spitze der
Präsident der Republik steht. Die Legislative wird vom
Parlament ausgeübt- das aus einer Kammer (Vouli) besteht
– dem 300 Volksvertreter angehören, die Exekutive von
der Regierung und dem Präsidenten der Republik. Der
Ministerpräsident, dessen Regierung das Vertrauen des
Parlamentes genießen soll, besitzt erweiterte Befugnisse.
Die Justiz ist unabhängig. Die bürgerlichen, politischen
und Menschenrechte sind in der Verfassung verankert.
Der Präsident der Republik ist Karolos Papoulias.
Ministerpräsident ist Kostas Karamanlis, Vorsitzender der
ND.
Flagge: Die griechische Flagge besteht aus vier weißen und
fünf blauen waagrechten Streifen mit einem weißen Kreuz auf
blauem Grund an der oberen linken Enke.
Erziehungswesen: Neunjährige Schulpflicht. Kostenlose
Ausbildung an den öffentlichen Schulen und an den
Universitäten. 4,5% des Bruttosozialproduktes sind
vorgesehen für die Erziehung.
Gesundheitswesen: 80% der Bevölkerung werden durch zwei
Krankenkassen versorgt: die IKA für Arbeiter und
Angestellte und die OGA für die Beschäftigte in der
Landwirtschaft.
Verteidigung:
6,4% des Bruttosozialproduktes gehen an den
Verteidigungsetat. 1997 betrugen die Kosten 4.800
Milliarden US Dollar.