Griechischer Feta boomt

Das bereits im Oktober gefällte Urteil des Europäischen Gerichtshofs, die Bezeichnung "Feta" als geschützte Ursprungsbezeichnung für Griechenland zu erklären, eröffnet der hiesigen Landwirtschaft und der angeschlossenen Nahrungsmittelindustrie gänzlich neue Chancen und Perspektiven. Derzeit übersteigt die internationale Nachfrage die griechische Produktion bei weitem. Prognosen sagen für das nächste Jahr gar ein Exportwachstum um 20% voraus. Bislang durften vergleichbare Weißkäseprodukte aus anderen Ländern auch als Feta bezeichnet werden.

Feta wird nach wie vor überwiegend in Griechenland produziert. Auch wenn die Feta-Erzeugung in anderen Mitgliedstaaten mittlerweile ebenfalls relativ bedeutend ist, so ist der Verbrauch doch vorwiegend auf Griechenland konzentriert geblieben. Hier werden 85% der Produktion in der Gemeinschaft konsumiert.

Starker Widerstand gegen das Urteil des Europäischen Gerichtshofs kam vor allem aus Dänemark und Deutschland. Beide Länder versuchten, den "Alleinvertretungsanspruch" Griechenlands auf juristischem Weg abzuwenden. Deutschland und Dänemark dürfen selbstverständlich weiterhin ihren Käse produzieren, ihn jedoch künftig nicht unter der Bezeichnung Feta auf den Markt bringen.

Von den EU-weit 600 geschützten Bezeichnungen beziehen sich mehr als 80 auf griechische Produkte. Andere Mittelmeerländer - wie Frankreich, Italien und Portugal - präsentierten sich in der Vergangenheit jedoch entschlossener, ihre originären Produkte schützen zu lassen. Der griechische "Feta-Sieg" sollte jetzt als Vorbild dienen, zukünftig auch andere landwirtschaftliche Produkte zu schützen und somit international besser zu vermarkten.